Wasserstoffinitiative H2VL

10. 10. 2022

Das Wasserstoff-Netzwerk des Havellandes hat sich im Rahmen des Projekts H2VL am 28. September zu den ersten Arbeits-Workshops vor Ort getroffen. Etwa 40 Teilnehmende widmeten sich den Themen Wasserstofferzeugung und Wasserstoffbedarf in der Region. In dem Projekt sind verschiedene Workshops über den Zeitraum von einem Jahr geplant, die den weiteren Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Region unterstützen sollen.

Landrat Roger Lewandowski hob auf der Veranstaltung die Chance der H2-Wirtschaft für die Region hervor: „Das Havelland bringt mit seiner großen Kapazität an erneuerbaren Energien beste Voraussetzungen für die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff mit“, sagte er. Noch viel wichtiger sei allerdings, dass die Mitglieder des Wasserstoff-Netzwerkes großes Interesse, Ideen, und teilweise bereits konkrete Pläne und Expertise mitbrächten, wie Wasserstoff lokal erzeugt und/oder in verschiedensten Anwendungen benötigt werden könnte. Noch offene Fragen dazu würden im Rahmen des Projektes und der Machbarkeitsstudie geklärt, sagte der Landrat.

Das Havelland ging diesen Fragen mit seinem Netzwerk bei dem Treffen nun erstmalig auf den Grund. Gemeinsam mit Stakeholdern aus Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft tauschte sich das beratende Team vom Reiner Lemoine Institut (RLI), IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr und Consulting4Drive (C4D) in zwei Workshops zur Erzeugung und den Anwendungen von Wasserstoff im Havelland aus.

Im ersten Workshop wurden die Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffs erläutert und die bisherigen Analysen zu Potenzialen zur grünen H2-Erzeugung durch das Reiner Lemoine Institut vorgestellt. Darauf aufbauend wurde im so genannten „Havelland-Café-Format“ zu Fragen des Hochlaufs diskutiert. Im zweiten Workshop stellte das Unternehmen IAV die technischen und wirtschaftlichen Details von H2-Fahrzeugen vor. Die anschließenden Diskussionsrunden fokussierten sich auf derzeitige Hemmnisse, denen sich die Stakeholder im Havelland derzeit gegenübersehen.

Alexander Gehling von der Nationalen Organisation für Wasserstoff (NOW) gab den Beteiligten darüber hinaus einen Überblick über die Fördermöglichkeiten der Wasserstofferzeugung und Wasserstofffahrzeuge. Er wies die Teilnehmenden darauf hin, dass sie in den verschiedensten Bereichen Unterstützung finden könnten. Die NOW arbeitet im Auftrag der Bundesregierung und ist unter anderem für die Umsetzung und Koordination verschiedener Förderprogramme zuständig.

„Wir freuen uns, dass wir nun endlich auch real an einem Tisch in den Austausch und in die Ausarbeitungsphase gehen können“, sagte Lukas Schreiner, Klimaschutzsachbearbeiter und Ansprechperson für das H2VL-Projekt des Landkreises Havelland.

Franziska Zombik war als Teilnehmerin für das Unternehmen ABO Wind bei den Workshops dabei. „Der Tag heute war für uns eine sehr gute Möglichkeit, um uns mit lokalen Akteuren zu vernetzen und mehr über die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen vor Ort zu erfahren.“, sagte sie.

Als eine der 15 HyExpert Gewinnerregionen wird das Projekt H2VL und damit das Havelland im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit knapp 400.000 EUR gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Weitere Akteure und Akteurinnen, die Interesse an der Umsetzung lokaler Wasserstoffprojekte haben, können sich dafür bei der KoopBB Plattform der Wirtschaftsförderung Berlin-Brandenburg in der Gruppe H2VL anmelden oder sich per Mail an die Projektleitenden des RLI an  wenden.

 

Bild zur Meldung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops. Foto: Landkreis Havelland