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Technologiestandort Havelland - Rechenzentren auf dem Vormarsch – Brieselang, Nauen, Wustermark

25. 03. 2025

 

Brieselang, 2025 – NTT Global Data Centers 

 

In den nächsten Jahren soll in Brieselang ein neues Rechenzentrum entstehen. Auf dem geplanten Gebiet zwischen Havelkanal und Autobahn werden künftig zwei Funktionsgebäude auf einer Fläche von rund zehn Hektar entstehen. Mit einer Leistung von insgesamt 96 Megawatt und einer Bauhöhe von bis zu 53 Metern soll das Rechenzentrum insbesondere Cloud- und AI-Unternehmen bedienen und die digitale Infrastruktur der Zukunft prägen. 2025 ist der offizielle Baubeginn geplant, 2027 ist die Fertigstellung des ersten Teils des Rechenzentrums geplant.

 

Trotz der positiven Auswirkungen auf die regionale Digitalisierung und der Schaffung von rund 120-150 Arbeitsplätzen, gibt es auch kritische Stimmen aus der Gemeinde. Hauptsächlich betrifft dies die erwartete Gewerbesteuer, bei der es zwischen NTT Global Data Centers und der Gemeinde Brieselang noch Unstimmigkeiten in Bezug auf die Einhaltung des städtebaulichen Vertrages, der mit dem Projektentwickler Data Block abgeschlossen wurde, und der damit verbundenen Zahlung von Gewerbesteuern, gibt. 

 

In der jüngsten Bürgerversammlung wurde mitgeteilt, dass im städtebaulichen Vertrag lediglich eine einmalige Summe von 250.000 Euro für die Vorbereitung eines Wärmenetzes festgelegt wurde, dies aber im Vergleich zu anderen Vereinbarungen in Nachbargemeinden wie Wustermark und Nauen eher gering ausfällt. Neben der finanziellen Seite wurde in erster Linie auch das Thema Brandschutz diskutiert. Eine eigene Werksfeuerwehr wird es nicht geben, stattdessen wird das Rechenzentrum auf die örtliche Freiwillige Feuerwehr angewiesen sein. Weitergehende Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere im Hinblick auf vorbeugenden Brandschutz, sind Bestandteil der Planungen und werden auch im Bauzulassungsverfahren geprüft.

 

NTT Data sieht in dem Bau des Rechenzentrums einen zentralen Meilenstein in der Entwicklung der digitalen Infrastruktur der Region und ist guter Hoffnung die benötigten Genehmigungsverfahren bis zum geplanten Baubeginn abschließen zu können. 

 

Nauen, 2025 – maincubes

 

Einer der führenden Anbieter für Rechenzentren in Europa, maincubes, übernimmt erfolgreich ein 14-Hektar-Grundstück in Nauen. maincubes errichtet darauf ein hochmodernes Rechenzentrum. Dieses ist speziell für Cloud-Computing, High Performance Computing (HPC) und Künstliche Intelligenz (KI) ausgelegt. Der Betreiber plant mit ca. 100 bis 140 qualifizierten Fachkräften, um den Betrieb des Rechenzentrums zu gewährleisten. Die erste Bauphase für das neue Rechenzentrum, das Teil des BER02-Campus wird, ist ab Sommer 2025 vorgesehen.

 

Mit einer geplanten Stromanschlussleistung von 200 MVA ist das Rechenzentrum ein wesentlicher Baustein in der Digitalisierungsstrategie der Region. Der Campus wird ein unentbehrlicher Standort von maincubes für seine Hyperscaler-Kunden im Cloud- und KI-Umfeld. Durch die strategische Lage im Havelland, das sich derzeit als digitale Infrastrukturregion etabliert, wird das neu gebaute Rechenzentrum zu einem bedeutenden Knotenpunkt in der IT-Landschaft. 

 

Besonders hervorzuheben ist, dass das ein wesentlicher Bestandteil die nachhaltige Energieversorgung sein wird. Die Konzeption von maincubes sieht vor, das neue Rechenzentrum mit grüner Energie von Solar- und Windkraftanlagen von der Nauener Platte versorgt werden. Diese wird direkt in das Rechenzentrum eingespeist. Darüber hinaus kommt dabei ein innovatives Batteriespeichersystem (BESS) zum Einsatz. Das Konzept beinhaltet außerdem, das die Abwärme des Rechenzentrums an die Stadt Nauen und weitere Nutzer weitergegeben wird.

 

Das Projekt wurde in enger Kooperation mit der AM:PM Grund Unternehmensgruppe als Projektentwickler, den zuständigen Behörden und der Stadt Nauen vorangetrieben. Der rechtskräftige Bebauungsplan wird voraussichtlich noch im Jahr 2025 erwartet, wobei kurz darauf die Arbeiten für ein neues Umspannwerk auf dem Campus starten sollen. maincubes plant, bis Ende 2027 das erste Rechenzentrum des BER02-Campus in Betrieb zu nehmen.

 

Wustermark, 2025 Virtus Data Centres

 

Ein weiterer Vorreiter im Bereich Hyperscale-Rechenzentren in ganz Europa hat nun den nächsten großen Schritt getan, um seinen geplanten Rechenzentrum-Campus in Wustermark voranzutreiben. In der jüngsten Gemeindevertretersitzung hat die Gemeinde die Bebauungspläne für das Projekt verabschiedet und dem Bau des „Virtus Data Centre Campus Wustermark Nordwest“ damit endgültig zugestimmt.

 

Das ehrgeizige Projekt wird eine IT-Last von 300 Megawatt beinhalten und somit zu einem der größten und leistungsfähigsten Rechenzentren in ganz Deutschland werden. Mit seiner Kapazität möchte Virtus seine Präsenz in der Region ausbauen und der steigenden Nachfrage nach Rechenleistung in der Region, darunter insbesondere von Cloud-Providern, künstlicher Intelligenz und Hochleistungsrechnen nachkommen. Der erste Bauabschnitt auf dem ca. 35 ha großem Gelände zwischen B5 und L202 soll voraussichtlich 2025 starten, und die ersten Module des Rechenzentrums im Jahr 2026 fertigstellt sein. 

 

Virtus Data Centres setzt auf Nachhaltigkeit, die Nutzung von erneuerbaren Energien und eine hohe Energieeffizienz – mit dem Ziel, den Campus zu einem der energieeffizientesten in ganz Europa zu machen. Ein weiteres innovatives Detail an diesem Neubauprojekt ist die Umsetzung von Abwärme aus den Rechenzentren. Diese soll in naheliegende Fernwärmenetze eingespeist werden, um die Gemeinde Wustermark und umliegende Regionen umweltfreundlich zu heizen.

 

Die Rechenzentren auf dem Campus werden mit modernster Kühltechnologie ausgestattet und weisen hohe Sicherheitsstandards auf, wie sie im Hyperscale-Bereich gefordert sind. Dank flexibler Systeme ist der Campus auch in der Lage, eine breite Palette von Anwendungen zu unterstützen, von KI über große Cloud-Infrastrukturen.

Nach intensiven Abstimmungen und 22 Monaten Planung ist nun der Bebauungsplan für das Rechenzentrum beschlossen, was einen weiteren wichtigen Meilenstein für die Realisierung des Projekts darstellt. Der Virtus Data Centre Campus in Wustermark wird nicht nur ein hochmoderner Standort für Rechenzentren, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur regionalen Wirtschaft und zur Entwicklung des digitalen Sektors in Deutschland.

 

Das Rechenzentrum in Wustermark ist nur eines der vielen Projekte von Virtus Data Centres, mit denen die Expansion des Unternehmens in Europa weiter vorangetrieben werden soll. Für den reibungslosen Betrieb des Rechenzentrums werden ca. 190 Mitarbeiter benötigt.